Reportage über Rotary und Interview mit RC-IE Präsident Urs Christen von Nadja Novak

Sunday, February 16, 2020

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Alone we can do so little, together we can do so much.

(Interview von Nadja Novak mit RC-IE Präsident 2019/2020 Urs Christen)

1.2 Millionen Männer und Frauen in über 31’000 Clubs von mehr als 160 Länder, alle mit dem gleichen Ziel: Mit humanitären Dienst- und Hilfsprojekten die Welt zusammen zu verbessern.
Um mehr über diese sogenannten Rotary Clubs zu erfahren, habe ich mich mit dem diesjährigen Präsidenten des Clubs Illnau-Effretikon Urs Christen getroffen und ihm die folgenden Fragen gestellt.

Zum Einstieg würde ich gerne erfahren was Ihrer Meinung nach die Hauptziele und Aufgaben des Rotarys sind.
Primär wäre meine Antwort darauf, dass wir ein Verein oder eine Gemeinschaft unter Kollegen sind. Wir treffen uns regelmässig zum Infoaustausch und besprechen, was getan werden kann, um die heutige Welt zu verbessern. Wir engagieren uns oft selbst bei unseren sogar weltweiten Projekten und sammeln intensiv Spenden.

Was war für sie der entscheidende Grund, weshalb sie dem Club beigetreten sind?
Natürlich hat man in meinem Business oder von Freunden schon oft vom Rotary Club gehört oder von Projekten gelesen, jedoch wurde ich dann vor 15 Jahren das erste Mal eingeladen, bei einem Lunch inklusive Referat dabei zu sein. Nach zwei Treffen habe ich schnell begonnen eine Mitgliedschaft in Betracht zu ziehen, da mich die Gesellschaft und die Atmosphäre überzeugt hatten, und ich wurde kurz darauf angefragt, beizutreten.

Wie oft kommen die Mitglieder zusammen?
Einmal pro Woche wird jeweils zusammen entweder Frühstück oder Mittagessen gegessen.
Anwesend sind meistens ca. die Hälfte der Mitglieder, das heisst 30-35 Personen, da es mit Beruf oder Familie nicht immer möglich ist, sich Zeit zu nehmen. Zu den regelmässigen Treffen kommen Events, wie zum Beispiel Besuche des Partnerclubs in Deutschland, Weihnachtsessen oder Golfturniere dazu.

Wie würden Sie die Atmosphäre bei ihren Anlässen beschreiben?
Wir sind eine tolle Truppe von jung bis alt. Die Rotarier kommen aus verschiedensten Branchen, was zu interessanten Gesprächen führt. Mich fasziniert immer wieder aufs Neue, dass die Generationen voneinander. Beispielsweise vergleichen Leute aus den gleichen Berufsgruppen die neu angewendeten Strategien/ Technologien zu den Älteren, so können die Pensionierten auf den neusten Stand gebracht werden und Ratschläge geben.

Über welche Themen werden bei ihren Treffen diskutiert?
Mehrheitlich über unsere neusten Projekte, sowie Beruf und Freizeit. Viele Freundschaften werden bei uns geschlossen, deshalb kann man es sich ähnlich wie bei einem Abendessen mit Freunden an einem Samstag vorstellen.

Welches sind die aktuell laufenden Projekte?
Gerade haben die Planungen des RoKi (Rotary Kids) Golfturniers, bei dem wir spenden für Kinder sammeln, begonnen. Oft machen wir Ausflüge mit benachteiligten Leuten, gerade vergangene Woche haben wir einen Lottomatch mit tollen Preisen zwischen Heimbewohnern und Rotariern veranstaltet.

Wie lange dauert es im Durchschnitt, ein solches Projekt zu erfüllen?
Dies ist ganz unterschiedlich. Das längste hat bis zu 6 Jahren gedauert. Es gibt verschiedene Kategorien unserer Projekte, die Projekte innerhalb unseres Clubs, sowie des ganzen Distrikts oder sogar weltweit. Der Ablauf ist jedoch immer der Gleiche, ein Projekt wird vorgeschlagen und dann im Plenum besprochen.

Jede Woche werden verschiedene Referate gehalten. Welche Bereiche beinhalten diese?
Jedes Jahr gibt es einen neuen Programmchef, welche die Referate selbst aussucht. Geeignet sind dafür Mitglieder, die viele Kontakte haben. Das heisst, sie laden die Referenten ein, einen Vortag bei uns zu halten. Dies kann jemand aus dem eigenen Betrieb, der Familie oder dem Freundeskreis sein.

Gibt es dabei spezielle Aufgaben für den Präsidenten?
Ein Präsident sollte so oft wie möglich anwesend sein und sein Team gut leiten, aber im Prinzip ist er ein ganz normaler Rotarier. Er wird vom vorjährigen Präsidenten ausgesucht und stellt sich am Anfang seines Amtsjahres seine Crew, das heisst den Stiftungsratspräsidenten sowie den Eventplaner und andere, selbst zusammen.

Pflegt der Club Kontakt zu den Rotaractern(Club 18-31)?
Leider wurde der Club in Meilen vor einigen Jahren aufgelöst. Davor haben wir einen guten Kontakt gepflegt und einige gemeinsame Projekte geführt.

Was unterscheidet Rotary von der ‘Konkurrenz’, den Lions und Kiwanis?
Der vermutlich einzige Unterschied ist, dass wir uns wöchentlich und nicht monatlich treffen.
Der Grundgedanke ist der gleiche, deshalb würde ich nicht direkt von Konkurrenz sprechen.

Welche Personengruppe wird für den Rotary in Betracht gezogen?
Auf der Suche sind wir momentan nach vor allem jüngeren Person, da diese den Club am Leben halten sollten (lacht). Zudem mangelt es uns noch an Frauen. Generell jedoch ist jeder, der tüchtig ist und eine gute Einstellung mitbringt, willkommen. Man muss sich bewusst sein, neue Kontakte knüpfen zu müssen, deshalb sind Einzelgänger eher weniger geeignet.

Gibt es Aufnahmekriterien?
Mitglieder können Vorschläge bringen und es wird nach Gefühl entschieden, ob jemand in Frage kommt oder nicht.

Zum Abschluss, beantworten sie uns die Frage, was Rotary Ihnen als langjähriges Mitglied gebracht hat und wie Ihr Leben dabei verändert wurde?
Ich finde dies eine sehr interessante Frage. Ehrlich gesagt habe ich mir noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Meine spontane Antwort ist jedoch ganz klar, dass der Rotary fixer Bestandteil meines Lebens geworden ist. Jeden Freitag ist Zeit für das Treffen reserviert, und ich freue mich jede Woche darauf, mit meinen Freunden zu essen und neue Projekte vorgestellt zu bekommen. Mit vielen Mitgliedern habe ich beruflich zu tun und es ergeben sich sehr viele Kooperationen dank diesen Kontakten. Das Ergebnis, das man mit so einer Gemeinschaft erreichen kann, und so viele lachende Gesichter, die durch unseren Club gezaubert werden, machen mich sehr glücklich.

Vielen Dank an Herrn Urs Christen, der mich zu einem Treffen der Rotarier mitgenommen und meine Fragen detailliert beantwortet hat.

Nadja Novak von der Kantonsschule Büelrain.

Das Interview und die Reportage von Nadja Novak über Rotary finden Sie in den "News" als PDF-Datei zum Downloaden!

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Dokumente im Anhang