Eine Erklärung am Beispiel Global Grant Zanzibar.
Global Grants sind ein Instrument von Rotary International zur Förderung von weltweiten Entwicklungs- Projekten z. Bsp. in den Bereichen Bildung, Trinkwasser, Kampf gegen Krankheiten, etc.
Will ein Rotary-Club ein Global Grant starten, braucht es zwingend einen Club im Empfängerland, mit dem eine gute Beziehung besteht, die während der ganzen Laufzeit des Projektes gepflegt werden muss. Willkommen sind auch weitere Clubs, die sich an einem Projekt finanziell beteiligen wollen. Die beteiligten Clubs müssen sich durch jährliche «refreshment Seminare» für eine Teilnahme zertifizieren.
Finanziert wird das Projekt mit den von den Clubs an Rotary International einbezahlten Mitgliederbeiträgen, welche in den «Annual Programm Fund» eingebracht und nach vorgegebenen Kriterien den Clubs wieder zur Verfügung stehen. Dieser Fonds wird durch die Rotary Stiftung noch mit zusätzlichen 80% geäufnet.
Das Global Grant Zanzibar kam durch Vermittlung einer Lehrperson der AKAD zustande, der sich seit Jahren für den Aufbau einer Schule im Hinterland von Zanzibar engagierte und sein Projekt anlässlich eines Vortrags in unserem Club vorstellte. Als Schweizer Trägerschaft trat der gemeinnützige Verein CAAA (Les Collégiens Akadiens et leurs Amis Africains) auf. Das Projekt sah im alten Parlamentsgebäude von Makunduchi die Errichtung einer Berufsschule mit integrierter Jugendherberge im Rahmen von US$ 450'000 vor.
Darauf entschied sich unser Club an der Realisierung dieses Projektes mitzuarbeiten und ein Global Grant zum Bau der Wasserversorgung zu starten. An den geschätzten Kosten von US$ 45'000 beteiligte sich unsere Stiftung mit US$ 10'000, die Rotary Foundation mit US$ 21'000, zwei weitere Schweizer Clubs und unser Partnerclub RC Landsberg am Lech zusammen mit US$ 10'000 sowie der CAAA den Rest mit US$ 4'000.
Nachdem eine günstige Parzelle gekauft war, konnte mit dem Bau begonnen werden. Allerdings fehlten zu diesem Zeitpunkt rund US$ 150'000. Es verstrichen einige Monate bis rund zwei Kilometer von der Bauparzelle entfernt eine Süsswasserquelle gefunden wurde, denn die meisten Probebohrungen förderten nur Salz haltiges Wasser. Nun wurde das Pumpenhaus gebaut und die Leitung bis zur Bauparzelle gezogen. Auf der Strecke wurden zusätzlich Brunnen für die Zivilbevölkerung und die Tiere gebaut.
Im Frühjahr 2015 konnte die Vollendung der Wasserversorgung mit der lokalen Bevölkerung einiger Minister, der Presse und des Fernsehens gefeiert werden. Der anschliessende Abschlussbericht wurde von Rotary International mit Lob genehmigt.
Die Bauarbeiten an den Liegenschaften kamen zwar nicht so toll voran, weil es immer wieder rechtliche und ministeriale Stolpersteine wegzuräumen galt. Die Eröffnung der Jugendherberge wurde ständig verschoben und nahm erst 2017 den Betrieb auf. Ebenfalls wurde wegen staatlicher Einfuhrbeschränkungen die Stromversorgung mittels Photovoltaik blockiert.
Was uns jedoch freut, ist die bis heute funktionierende Wasserversorgung, welche die lokale Bevölkerung akribisch pflegt.